Die meisten Organisationen müssen sich ständig verändern um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Einige Beispiele dazu sind:
- Nach einer erfolgreichen Gründung gilt es zu wachsen und dabei die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
- Prozesse müssen neu geordnet werden um Qualität und Output zu erhöhen.
- Das angebotene Produktspektrum wird verändert um am Markt zu bestehen.
- Nach einem Merger oder einer Akquisition gilt es, zwei oder mehrere Unternehmen zu verschmelzen.
- Verkaufs- und Vertriebsprozesse werden überarbeitet um bessere Vertriebsergebnisse zu erzielen.
Bewusstes und aktives
Changemanagement hilft in dieser Situation, die Sorgen der Betroffenen ernst zu
nehmen und Veränderungen in angemessener Zeit mit hoher Akzeptanz umzusetzen.
Klares Zielbild erarbeiten
„Dem weht kein Wind, der
das Ziel nicht kennt“ - jede Veränderung beginnt mit klaren Vorstellungen warum
die Reise wo hin gehen soll.
Dabei stellt ein klares
Zielbild eine Vision dar, wie sich die Organisation in Bezug auf die
angestrebte Veränderung in ihrem Umfeld und Markt positionieren will und warum
die angestrebte Positionierung besonders attraktiv ist.
Das Ziel der Veränderung sollte
klar und für alle verständlich beschrieben werden. Dabei sollte vor allem
deutlich werden, welchen Nutzen sich die Organisation aus der Neupositionierung
erhofft.
Bei der Formulierung des
Zielbildes ist darauf zu achten, dass bisherige Leistungen nicht abgewertet
werden, sondern eine Weiterentwicklung stattfindet.
Klar führen
Veränderungen ohne klare
Führung lösen Ängste aus, die sich oft in Widerständen manifestieren. Klare
Führung hält das Boot der Veränderung auf Kurs und vermeidet Schlingerkurse
soweit es möglich ist. Sie ist selbst Vorbild und trifft rechtzeitig klare
Entscheidungen.
Dabei reflektieren
Kapitän und Führungscrew die eigene Rolle im Veränderungsprozess und erwecken Vertrauen durch integeres, authentisches
Verhalten. Sie können Unsicherheiten und Zweifel verstehen und ihnen überzeugend
begegnen.
Hilfreich ist dabei, sich
einerseits immer wieder selbst zu reflektieren und gleichzeitig immer wieder in
die Situation der Betroffenen hineinzuversetzen.
Sinnvoll beteiligen
Die einfachste
Veränderung ist die, die man selbst mitgestalten kann. Das liegt daran, dass
Dinge, die selbst gestaltet oder beeinflusst werden können, weniger Angst
machen und viele Lösungen oft besser werden wenn die Sichtweise der Betroffenen
berücksichtigt wird.
Es gilt aber auch die
alte Regel, dass eine 80% Lösung mit 100% Akzeptanz zu einer deutlich höheren
Umsetzungsquote führt als ein 100% Ergebnis, dass nur wenig Akzeptanz besitzt.
Je nach Rolle und Aufgabe
der Betroffenen sind dabei unterschiedliche Formen der Mitwirkung denkbar: Gemeinsame Zielfindung, Hilfe bei der
Navigation, Ideengeber für die Umsetzung oder aktive Mithilfe bei der Schulung
und Qualifizierung von Kollegen.
Das Instrumentarium der
Beteiligung ist vielfältig und kann situativ eingesetzt werden. Feedback,
gezielte Workshops, aktive Mitarbeit oder Großgruppenveranstaltungen seien nur
einige Beispiele die helfen Betroffene zu Beteiligten zu machen.
Einer Crew, die selbst
Aufgaben übernimmt, wird in der Regel weniger seekrank als einem passiven Passagier.
Angemessen informieren und kommunizieren
Auch Nichtwissen löst
Ängste aus und Angst ist immer der größte Treiber für Widerstand.
Es lohnt sich, eine
regelmäßige Information und Kommunikation bereits zu Beginn einer geplanten
Veränderung zu planen. Nach einer
systematischen Stakeholderanalyse sollte festgelegt werden, wer zu welchem
Zeitpunkt von wem in welcher Form informiert wird.
Dabei gilt die Regel,
dass kritische Information immer besser persönlich überbracht werden sollten
und Dialoge sinnvoller sind als Einwegkommunikation.
Dabei ist es wichtig,
dass für alle Menschen die „Me-Themen“, d.h. die Frage, was eine Veränderung
für sie persönlich bedeutet, im Vordergrund stehen. Sie sollte also immer so
schnell wie möglich beantwortet werden, selbst wenn die geplante Veränderung
zunächst unangenehm erscheint.
Ausreichend schulen und qualifizieren
Die motivierteste Crew kann nichts bewirken, wenn sie ihre Rolle nicht
kennt und das Handwerkszeug nicht beherrscht. Dabei wird in vielen Fällen
unterschätzt, wie wichtig es sein kann konkrete Handlungsanweisung für die neue
Situation zu besitzen sowie Zeit und Gelegenheit zum ausprobieren, üben und
verbessern zu haben.
Eine saubere Analyse vorhandender und zukünftig benötigter Kompetenzen ist
hier unerlässlich.
Projekt prozessorientiert managen
Der Weg führt zum Ziel.
Die meisten Veränderungen sind komplexe Vorhaben, die einer gewissen Planung
und Steuerung bedürfen. Dabei sollte klar sein in welchen Etappen die Reise
verläuft, ob alle nacheinander oder auf einmal reisen sollen und wie überprüft
werden kann, ob alle auf dem richtigen Weg sind. Planen Sie notwendige Aufgaben
und legen Sie genau fest, wer diese bis wann erledigen soll.
Um neue Erkenntnisse
berücksichtigen zu können, ist es allerdings wichtig, eine gute Balance
zwischen Planungssicherheit und Offenheit zu behalten. Eine gute Routenplanung
sollte also immer die Möglichkeit beinhalten, den geplanten Weg anzupassen,
wenn sich neue Chancen ergeben.